Stellungnahme zur Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes der Stadt Leipzig - 2011Die Schulkonferenz der Wilhelm-Busch-Schule – Grundschule der Stadt Leipzig
tagte am 20.09.2011 und besprach den Schulenwicklungsplan.
Die geplante Fusion der Wilhelm-Busch-Schule – Grundschule der Stadt Leipzig
mit der August-Bebel-Schule – Grundschule der Stadt Leipzig im Jahre 2015 wurde
einstimmig abgelehnt!
Begründung :
Es ist nicht nachvollziehbar, dass sich für ca. 200 Grundschüler die Bedingungen
in Schule und Hort extrem verschlechtern:
1. Schulweg
Grundschulen sollen ruhig liegen und für Grundschüler gut erreichbar sein.
Diese Voraussetzung erfüllt unsere Schule. Sie liegt zentral und ist fußläufig sowie sicher
zu erreichen. Im Gegensatz dazu würde sich der Schulweg zur August-Bebel –Schule für unsere Schüler extrem verlängern (was ist mit dem Prinzip „Kurze Beine, Kurze Wege“? Urteil VG Berlin Aktenzeichen VG 9L 188.11, VG 9L 189.11, VG 9L 192.11; VG 9L 210.11 und
VG 9L 215.11) und es müssten stark befahrene Straßen überquert werden (Dresdner Straße, Täubchenweg und Gerichtsweg).
2. Platzkapazität
In der Wilhelm-Busch-Grundschule sind ein ausreichend großer und kindgerechter Schulhof, Sportplatz und Schulgarten vorhanden. Dies war eine Voraussetzung für das Prädikat „Bewegte und sichere Schule“, welches unserer Schule 2009 verliehen wurde und in diesem Jahr erweitert werden soll. Des Weiteren wurden in den letzten Jahren die Hortzimmer thematisch ausgestaltet (Bastelraum, Küche, Leseraum, Experimentierzimmer, Bücherei). Diese Investitionen wären bei einem Umzug hinfällig.
Laut Schulentwicklungsplan ist die Kapazität für die Mittelschule nur bis 2017 ausreichend, so dass es sich hierbei um keine langfristige Lösung handelt ( siehe Schulentwicklungsplan
Seite 145 – 5.2 Planungsraum Innerer Osten)
3. Räumliche Bedingungen
Unsere Schule wurde von 1995 bis 1997 komplett saniert und auf die Bedürfnisse einer Grundschule ausgerichtet (Schulhofgestaltung, Schulgarten, Werkraum, Horträume und freundliche Klassenräume).
2001 wurde unsere Turnhalle saniert und modernisiert.
Um adäquate Bedingungen in der August-Bebel-Schule zu schaffen, wäre ein sehr hoher finanzieller Aufwand erforderlich.
4. Stadtteilentwicklung
Der Standort der Wilhelm-Busch-Grundsschule gehört zu einer gewachsenen Struktur im Stadtteil Reudnitz - Thonberg.
Viele Familien wählen den Stadtteil aufgrund der kinderfreundlichen Bedingungen und der guten Außenwirkung unserer Schule. Deshalb werden auch jedes Jahr mehrere Anträge auf Beschulung außerhalb des festgelegten Schulbezirkes gestellt.
Der Lene-Voigt Park, der im Jahre 2002 den Preis für gelungenste „Erneuerung städtischer öffentlicher Räume“ erhielt, trägt ebenfalls zur Attraktivität des Einzugsgebietes für Familien und unserer Schule bei.
5. Schulkonzept
Seit 1996 ist unsere Schule Standortschule für Kinder mit Sprachauffälligkeiten. Es besteht eine intensive Zusammenarbeit mit der Sprachheilschule „Käthe- Kollwitz“. Seit 1999 gibt es an unserer Schule eine DaZ Klasse.
Aufgrund der vielen Integrationskinder und Schüler mit Migrationshintergrund ca. 50% darf die Klassenstärke nicht über 25 liegen, da sonst die Unterrichtsqualität sehr stark leiden würde, denn diese Schüler benötigen sehr viele individuelle Förderungen und Zuwendungen.
Ein Standortwechsel unserer Schule würde die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit mit den der Schule angeschlossenen Kindergärten (Kindergarten Täubchenweg und Stötteritzer Str.) erheblich erschweren.
An unserer Schule existiert seit 1993 ein Förderverein, welcher in finanzieller und personeller Form Unterstützung leistet. So wurden bisher erhebliche finanzielle Mittel für die Gestaltung von Schulhof und Schulgarten zur Verfügung gestellt.. Durch die Beteiligung am Wettbewerb „Grün macht Schule“ konnten wir unseren Schulgarten zu einem „Klassenzimmer im Grünen“ umgestalten.
Aus den genannten Gründen ist eine nochmalige Überarbeitung/Änderung des Schulentwicklungsplanes aus unserer Sicht, im Sinne der Grundschüler, dringend erforderlich.
A.Walther
Vorsitzende der Schulkonferenz